JOM Architekten

Klimapositive Architektur denken, planen und formen

JOM wurde 2014 von Philippe Jorisch, Stefan Oeschger und Michael Metzger in Zürich gegründet. Raum zu gestalten bedeutete für sie von Anfang an auch die Zukunft zu formen. Vor dem Hintergrund eines fortschreitenden Klimawandels und einer zunehmenden Urbanisierung, nimmt das Thema Umweltgerechtigkeit einen zentralen Stellenwert im Schaffen der drei Schweizer ein.

Planung von JOM Architekten © JOM Architekten
Planung von JOM Architekten © JOM Architekten

„BIM ist letztlich eine Methode, die man anwendet, um ans Ziel zu kommen."

Sie sprechen von Pionierarbeit, bei der sie mit jedem Projekt ein Stück weit Neuland betreten. Das erfordert eine gehörige Portion Flexibilität, Kreativität und Offenheit – Eigenschaften, die Jorisch, Oeschger und Metzger auch von ihrer BIM-Software erwarten.

Den Wandel gestalten

„Unser Ziel ist, dass unsere Arbeit von einer gesellschaftlichen übergeordneten Vision, die mit dem Klimawandel zu tun hat, bis hin ins konstruktive Detail eine hohe Kohärenz und Faszination aufweist“, so beschreibt Philippe Jorisch das Selbstverständnis von JOM. Über allem steht die zukünftige Vision einer postfossilen Architektur, die ab 2050 ohne fossile Bau- und Brennstoffe auskommt. Auf der Welt entsteht eine neue Baukultur mit den Leitplanken Ökologie, Soziales und Digitalisierung. JOM versteht sich als Teil dieses Wandels, experimentiert mit innovativen Arbeitsmethoden und möchte neue Impulse setzen. Dafür engagieren sich die drei Gründer auch in Organisationen wie #CEO4climate und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA. Auch treiben sie die Themen im Bereich Lehre und in Kooperationen mit Hochschulen wie der ETH Zürich voran.

Digitalen Werkzeugen kommt nach Ansicht von Jorisch, Oeschger und Metzger bei der Transformation eine Schlüsselrolle zu. Auch indem sie den kreativen Prozess unterstützen. „Sie werden immer als Pflichtübung verstanden. Aber eigentlich sind sie ein Befähiger für die Kreativität“, so Philippe Jorisch. Entsprechend sei der Einsatz von BIM bei JOM nicht prioritär, erklärt Stefan Oeschger. Vielmehr wird es genutzt, wenn es hilft. „BIM ist letztlich eine Methode, die man anwendet, um ans Ziel zu kommen. Und weil jeder seine eigenen Ziele festlegt, muss auch jeder für sich definieren, was BIM bedeutet“, führt er weiter aus. BIM schafft Raum für neue Lösungen Diese Offenheit ist den JOM-Gründern wichtig. Das Tool sollte so flexibel sein, dass die Nutzer:innen frei sind, es so anzuwenden, wie sie möchten, anstatt alles vorgegeben zu bekommen. Vectorworks lässt ihnen diese Freiheit. So sei es nicht notwendig, von Beginn an schon jedes Detail festgelegt zu haben, um 3D zu zeichnen, sagt Philippe Jorisch. Und verdeutlicht: „Was an Vectorworks wirklich interessant ist, ist dass es immer sehr intuitiv war und geblieben ist. Es ist individuell. Man muss nicht mit vorgefertigten Materialbibliotheken arbeiten, sondern kann sie sich selbst bauen. Und es ist voll integriert. Ich muss das, was ich zeigen möchte, nicht in drei verschiedene Programme umexportieren, sondern ich habe das ‚seamless‘ in einem Prozess.“ BIM unterstützt die lösungsoffene Herangehensweise von JOM auch dadurch, dass es ein breiteres und schnelleres Variantenstudium erlaubt. Lösungen können unmittelbar und anschaulich mit dem Auftraggeber und den verschiedenen Projektbeteiligten geteilt bzw. präsentiert werden.

JOM Architekten © Heiko Richard, Berlin. heiko-richard.com
Planung von JOM Architekten © Heiko Richard, Berlin. heiko-richard.com

Wenn Herausforderungen zur Inspiration werden

Die Entwicklung eines Mehrfamilienhauses im Zürcher Quartier Witikon war für das Architekturbüro der Testlauf, Designprozess und digitalen Prozess möglichst kongruent zu machen. Der Ersatzneubau „Tannenzapfen“ umfasst ein breites Spektrum an Maßnahmen nachhaltigen Bauens, darunter atmungsaktive Baumaterialien, eine Photovoltaikanlage für den höchsten energetischen Standard und die Option für die vertikale Erweiterung, um eine längere Lebensdauer zu gewährleisten. Auch soziale Aspekte fanden Berücksichtigung, indem das Erdgeschoss für die öffentliche Nutzung eingeplant wurde. Bauen und Nachhaltigkeit schließen sich nach dem Verständnis von JOM nicht aus. Die technischen Lösungen existieren, jetzt gelte es, daraus etwas Faszinierendes zu schaffen. Wie so oft, ist auch hier alles eine Frage der Perspektive: Für die drei Zürcher ist das Wasserglas halbvoll. „Wir versuchen, die Herausforderungen unserer Generation als Quelle, als schöpferisches Potenzial zu sehen und daraus neue Architektur zu generieren“, erklärt Michael Metzger ihre Haltung.

ES BEGINNT MIT DIR.